Gerda Springer (5. Oktober 1880 Saarburg/Lothringen - 23. November 1960 Muenchen) Seit jeher kaempft die weibliche Malergilde mit Vorurteilen. Zu Unrecht, was zahlreiche Werke so prominenter Kuenstlerinnen wie Daisy Campi-Euler, Elisabeth Balwe-Staimmer, Maria Caspar-Filser, Elisabeth Croissant, Elisabeth Kronseder, Paula von Goeschen-Roesler, Lisbeth Lommel, Gertrud Staats und Gerda Springer eindrucksvoll belegen. Wir wissen heute nicht mehr wie es Gerda Springer ergangen ist. Als freischaffende Kunestlerin in Muenchen und Toerwang lebte sie bescheiden und zurueckgezogen. Sie war nie verheiratet. Gerda Springer wurde am 5. Oktober 1880 in Saarburg-Lothringen geboren. Schon frueh zeigte sich ihre Begabung und ihr Wunsch, in Muenchen Malerei zu studieren, liess sich nicht laenger unterdruecken. Um 1908 schrieb sie sich an der Muenchner Kunstakademie ein. Rudolf Nissl, Heinrich Nirr, Theodor Hummel und Julius Seyler, allesamt formstarke und solide Techniker, erteilten ihr in den folgenden Jahren Malunterricht. Auch noch in den spaeteren Arbeiten der Kuenstlerin scheint neben ihrer persoenlichen Eigenart der Einfluss ihrer Lehrer durch. Sie unternahm ausgedehnte Studienreisen nach Frankreich, Holland und Italien. In der Schweiz lernte sie das Werk Ferdinand Hodlers und Giovanni Segantinis kennen, eine Beruehrung, die auf sie nachhaltig einwirkte. Anfang der zwanziger Jahre finden wir sie als freischaffende Kuenstlerin in der pulsierenden Kunstmetropole Muenchen wieder. Fuer eine Frau in diesen bewegten Zeiten wahrlich keine leichte Aufgabe. Gerda Springer wurde Mitglied der Muenchner Kuenstlergenossenschaft und des Kuenstlerinnen-Verein (spaeter im Vorstand). Mit ihrem kraftvollem Pinselstrich und fein abgestuftem Kolorit, staendig auf der Suche nach dem Echten in der Darstellung, gewann sie als typischer Vertreter des Muenchner Impressionismus rasch zahlreiche Anhaenger. Eine besondere Ehre war ein Ankauf der Staedt. Galerie im Lenbachhaus. Das Muenchner Museum erwarb die Gemaelde "Im Park", "Der Vater des Kuenstlerin", "Vorfruehlings-Morgen" und "Vor der Muenchner Universitaet". Seit 1926 beteiligte sie sich mit ihren Landschaften, Stileben und Blumenbildern an den jaehrlichen Ausstellungen im Muenchner Glaspalast. 1931, bei der tragischen Brandkatastrophe im Glaspalast, wurden Hunderte von Meisterwerken ein Raub der Flammen. Gerda Springer selbst verlor zwei Gemaelde und eine Tuschfederzeichnung. Noch im selben Jahr beschickte sie die Ersatz-Ausstellung im Deutschen Museum (1931-1933) und spaeter in der Neuen Pinakothek (1934-1936). Bei der Kunstausstellung im Maximilianeum wurde sie 1943 beruecksichtigt. Wegen der drohenden Ausbombung waehlte Gerda Springer im Oktober 1943 Toerwang am Samerberg als neuen Wohnsitz. Sie quartierte sich mit ihrem ganzen Hab und Gut beim "Staber" ein. Der Hoehenzug mit seinen weichen Huegelformen, der besondere Menschenschlag, die markanten Kirchen von Toerwang, Stienkirchen, Grainbach und Rossholzen, uebten auf sie eine besondere Anziehung aus. Sie blieb fuenfzehn Jahre hier und noch heute erinnen sich aeltere Samerberger an die damals schon 70jaehrige Dame, wie sie hier oben mit Staffelei, Malhocker und Palette umherstreifte, um ganz "Pleinair", vor der Natur zu malen. Erst am 15. November 1958 kehrte sie dem Samerberg den Ruecken, uebersiedelte nach Muenchen, wo sie zwei Jahre spaeter, am 23. November 1960, verstarb. Ihren Bildenr begegnet man noch heute in Buerger- und Bauernhaeusern auf dem Samerberg. Zu ihrem Gedenken veranstaltete die Staedt. Galerie Rosenheim 1962 eine viel besuchte Gedaechtnisausstellung mit 71 Arbeiten. Gerda Springer war Mitglied und langgaehriger Aussteller im Kunstverein Rosenheim. Source: Galerie Franz Gailer, Frauenchiemsee |
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