ANTON KERSCHBAUMER IN DER STÄDTISCHEN GALERIE ROSENHEIM

Dem Rosenheimer Maler Anton Kerschbaumer widmet die Städtische Galerie anlässlich seines 70. Todestages eine umfangreiche Ausstellung. Eröffnet wird diese am 4. Mai um 18.30 Uhr.

Dem Rosenheimer Maler Anton Kerschbaumer widmet die Städtische Galerie anlässlich seines 70. Todestages eine umfangreiche Ausstellung. Die gezeigten 120 Arbeiten (30 Ölgemälde, 60 Aquarelle und Gouachen, 10 Lithographien und 20 Zeichnungen) entstanden in der Zeit zwischen 1902 bis 1930. Die Leihgaben stammen überwiegend aus Privatbesitz, u.a. aus der Familie selbst sowie aus der Sammlung Frank Brabant, Wiesbaden, und aus den Beständen der Kunstsammlung der Städtischen Galerie Rosenheim. Öffentliche Leihgeber sind das Brücke-Museum Berlin, das Angermuseum Erfurt, das Museum Abteiberg in Mönchen-Gladbach und die Bayerische Staatsgemäldesammlung.

Der Post-Expressionist Anton Kerschbaumer, 1885 in Rosenheim geboren, studierte von 1901 bis 1908 an der Münchner Kunstgewerbeschule bei den Professoren Dasio, Exter und Mayrshofer. 1905 legte er das Zeichenlehrer-Examen ab. 1908 übersiedelte er nach Berlin, wo er ein halbes Jahr Schüler von Lovis Corinth war und Martin Bloch kennenlernte. Schon bald wandte er sich vom Impressionismus ab. Seine neuen Leitbilder wurden Hans von Marées, Paul Cézanne, Edvard Munch, Paul Gauguin, Vincent van Gogh und Henri Matisse. Darüber hinaus studierte er die Landschaft in Kladov an der Havel.

Kerschbaumer, der mit Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff befreundet war, schuf den überwiegenden Teil seiner Werke in den 20er Jahren in Berlin, in der Nähe zur Künstlergruppe "Brücke". Die Anleitung zur Lithographie verdankte er vor allem seinem Freund Heckel, den er während seines Kriegsdienstes als freiwilliger Krankenpfleger in Flandern kennenlernte. In diese Zeit fielen auch die Begegnungen mit Max Kaus und Otto Herbig in Ostende und mit James Ensor. Ab 1919 richtete sich Kerschbaumer einen festen Wohnsitz in Berlin ein. Nach seiner Heirat 1921 verbrachte er zusammen mit seiner Frau Friederike die Sommer der folgenden Jahre am Chiemsee und Ammersee.

1926 eröffnete er zusammen mit Martin Bloch eine Malschule in Berlin. Aufenthalte in Malcesine am Gardasee folgten 1927 und 1928, in diesem Jahr wurde auch seine Tochter Konstanze geboren. 1929 führten ihn Reisen nach Carolles in der Normandie und nach Paris.

Im Frühjahr 1930 war er für drei Monate Studiengast an der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom zusammen mit Karl Schmidt-Rottluff und Otto Herbig, mit denen er anschließend den Sommer in Malcesine verbrachte.
Im Winter 1930 erkrankte Anton Kerschbaumer schwer. Er starb im Alter von nur 45 Jahren am 2. August 1931 in Berlin-Tegel.

Die Ausstellung Anton Kerschbaumer, die am Freitag, 4. Mai 2001, um 18.30 Uhr, in der Städtischen Galerie Rosenheim mit einem Einführungsvortrag von Dr. Markus Ewel eröffnet wird, ist die dritte Einzelausstellung (nach 1955 und 1982), mit der die Stadt Rosenheim das Werk des Künstlers würdigt.

Die Ausstellung dauert bis Sonntag, 17. Juni. Der umfangreiche Ausstellungskatalog mit Textbeiträgen von Dr. Evelyn Frick ("Leben und Werk") und Dr. Markus Ewel ("Interesse am Sehbild") enthält auch Werke, die erst nach Veröffentlichung des umfangreichen Oevre-Verzeichnisses (Bildband) von Konstanze Wetzel-Kerschbaumer (Hirmer-Verlag 1994, ISBN 3-7774-6400-7) entdeckt worden sind.

Informationen + Öffnungszeiten

Im Rahmen der Ausstellung finden Abend- und Sonntagsführungen mit Dr. Evelyn Frick statt.

Dauer der Ausstellung: 5. Mai bis 17. Juni 2001

Anschrift und Öffnungszeiten:
Städtische Galerie Rosenheim, Max-Bram-Platz 2, 83022 Rosenheim,
Telefon 08031-361447, Fax 08031-362063, E-Mail: kulturamt@rosenheim.de

Dienstag bis Samstag 9-13 und 14-17 Uhr,
Sonn- und Feiertage (24. Mai und 14. Juni) 10-13 und 14-17 Uhr Montag ist geschlossen.

Tag des Museums: Sonntag, 20. Mai - 10-17 Uhr geöffnet, Eintritt frei

Führungen mit Dr. Evelyn Frick:
Donnerstag 10. und 31. Mai, Dienstag, 15. Mai und 5. Juni, jeweils um 19 Uhr
Sonntag, 27. Mai, sowie 10. und 17. Juni jeweils um 14 Uhr