W. Rudolf Groeschel (1891 Meiningen - 1985 Fentbach bei Weyarn Werke von Hartmann, Voltz, Marc, Bode, Max Thedy und Carl Steinheil, italienische Landschaften und vor allem Dore-Illustrationen hinterliessen schon beim jungen Groeschel tiefe Eindruecke, die fuer seine kuenstlerische Entwicklung von gravierender Bedeutung waren. Seine berufliche Auswirkung begann Groeschel an der Staedt. Malschule in der Westenriederstrasse, wechselte ueber zur Knirrschulde und studierte schliesslich an der Muenchner Akademie bei Prof. Becker-Gundahl. Das Sommersemester 1914 brachte ihm Belobigung fuer seine Zeichnungen. Der Ausbruch des Krieges setzte seinem Vorhaben, in die Klasse Prof. Herterichs zu wechseln, ein Ende. Im selben Jahr wurde Franz Marc vom Blauen Reiter sein Stubengefreiter im 1. Feldartillerieregiment. 1917 fiel Groeschel schwerverwundet in russische Gefangenschaft, und es war das Verdienst russischer Aerzte, seine zerschossene rechte Hand -die Lebensader eines Kuenstlers- zu erhalten. 1918, aus der Gefangenschaft entflohen, kehrte Groeschel in sein Muenchner Atelier zurueck. Um einen neuen Anfang zu finden, besuchte er abermals die Akademie, die Klasse Carl von Mares. Groeschel trat der alten Kuenstlergenossenschaft bei, der er bis zu seiner Ueberwechslung in die Sezession 1932 angehoerte. Anfang der zwanziger Jahre entschied er sich nach Lienzing bei Gollenshausen am Chiemsee zu ziehen. Es fanden vor allem das Lienzinger Moos, die Seeufer und die Fraueninsel Niederschlag in seinem Werk. Die Schoenheit dieser Ungebung mit ihren eigensten Reizen festigte Groeschels Absicht, sein Schaffen vorwiegend der deutschen Landschaft zu widmen. "Die deutsche Landschaft, d.h. Gruen in unzaehligen Varianten". Mit den Jahren wurde Groeschel "chiemseemuede" und waehlte 1937 eine huegeligere Gegend, Fentbach bei Weyarn, zu seiner neuen Heimat. Auch diese Gegend bot ihm einen Reichtum an Motiven, wobei ihn nicht so sehr szenerische Phaenomene lockten, als vielmehr das Paradies Natur an verborgenen Stellen: eine Kiesgrube, ein Waldrand, ein Wiesengrund und nicht zuletzt sein Haus mit seinem wildromantischen Garten. 1933 verlor Groeschel sein Muenchner Atelier und einen Grossteil seiner Arbeiten. Mit dem Ausstellen begann er -wie viele andere- im Muenchner Kunstverein Es folgten der Glaspalast, in den zwanzig Jahren allsommerlich die kleinen Ausstellungen im Vikarhaus auf der Fraueninsel, die Ausstellungen der Sezession und bis in unsere Zeit u.a. die jeweilige Jahresausstellung im Haus der Kunst in Muenchen. Neben der Landschaftsmalerei beschaeftigte sich Groeschel auch mit Portraits und Stilleben, die an Atmosphaere und Aussagekraft keineswegs nachstehen. Rudolf Groeschel zaehlt zu Recht zu den groessten zeitgenoessischen Malern. Einer seiner Leitsaetze, unter denen er auch heute noch hochbetagt und unterstuetzt von seiner liebevollen Gattin schafft, lautet: "Kunst ist Sache des Fuehlens, des Empfindens. So nuetzlich und schaetzenswert ein guter Intellekt ist, der Versuch, mit dem Intellekt Kunst hervorbringen zu wollen, ist a priori zum Scheitern verdammt, auch wenn sich einer handwerklich-kuenstlerischer Mittel bedient.: Source: Galerie Franz Gailer, Fraueninsel (100 Jahre Aiblinger Maler Ausstellung in 1982) |
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