Ludwig von Zumbusch (1861 Muenchen - 1927 Muenchen)



"Zumbusch hat sich nun nach und nach ein Verfahren zurechtgelegt, das es ihm moeglich macht, aus dem Dunklen ins Helle zu arbeiten.  Man muss das Verfahren wohl kennen, will man die Wirkung von Zumbuschs Bildern verstehen, vor allem die Sattheit seiner Tiefen und die strahlende Leuchtkraft seiner Himmel.  Er malt auf feiner weissen Leinwand, der Malgrund wird aufs sauberste abgeschliffen und dann mit einer gleichmaessigen Schicht von pastellartiger trockener Farbe in dunklem Braun ueberzogen.  Das Farbpulver haftet lose und laesst sich mit starren Borstpinseln leicht nach der Zeichnng modellieren, respektive ganz beseitigen.  An Stellen, die spaeter Helligkeiten werden sollen, steht dann der reine weisse Grund zutage, und dieser erhaelt, nachdem die Pastellgrisaille fixiert ist, die denkbar duennste Lasierung.  Das leuchtet dann heller und frischer als dies durch das dickste Impasto zu erreichen waere.  Der Aufwand an Farbmaterial ist freilich auch bei den Zwischentoenen und Tiefen gering, pastoser Farbenauftrag oder gar die Anwendung von deckendem Weiss, das sofort das ganze Bild unsauber machen wuerde, werden vermieden, auch die Dunkelheiten sind durch durchscheinende Farbe gewonnen, und gerade darum von eigenartiger samtiger Tiefe.

Source:  Fritz von Ostini, L. v. Zumbusch, Seemanns Kuenstlermappen 14, Leipzig 1922.


Ludwig von Zumbusch (1861-1927), Maedchenbildnis 1905Ludwig von Zumbusch (1861-1927) "Junges Maedchen mit Zoepfen"
Ludwig von Zumbusch (1861-1927)Ludwig von Zumbusch (1861-1927)

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Brigitte Gastel Lloyd