The artist Hely (Wilhelm Kronenbitter)

Hely (Wilhelm Kronenbitter) (1863 Muenchen
 - 1930 Steinkirchen am Samerberg)


Er war der juengste von 9 Kindern des bekannten Schreinermeisters Franz Xaver Kronenbitter.  eine Schwester gebar 1877 den spaeteren Kunstmaler Rudolf Sieck.  Mit 14 Jahren kam der junge Kronenbitter als Kaufmannslehrling an die Kunstmuehle Rosenheim, in 34 Jahren arbeitete er sich bis zum Direktor hinauf.  1889 heiratete er.  Seine Frau schenke ihm eine Tochter, die einmal die Gattin des Malers Emil Ernst Heinsdorff werden sollte.  Seine kuenstlerische Neigung musst er lange verdraengen.  Die ersten Sizzen entstanden 1902.  In jeder freien Minute erwanderte er das von Rosenheim so leicht zu erreichende Voralpenland: Inntal, Siemsee, Chiemgau, Samerberg und Tirol. Die Muenchner Kunstzeitschrift "Jugend" entdeckte und foerderte ihn fuer die Oeffentlichkeit.  1905 sandte er die ersten Temperaversuche ein, die zu seinem Erstaunen sofort angenommen wurden.  Jahrelang brachte die Zeitschrift manches Blatt, gezeichnet mit seinem Pseudonym "Hely", mit dem er seinen Grossvater, den Kupferstecher Leonhard Szerdahelyi, huldigte.  Bereits 1905 konnte er sich ein
kleines Asyl am Samerberg bauen.  1912 gab er seinen sicheren Beruf auf, nachdem er endlich ganz das Vertrauen zu sich gefunden hatte.  In Otterkring bei Prien bezog er ein Bauernanwesen, wo er fortan still und unermuedlich arbeitete.  Lebenslang strebte er nicht in die Ferne.  Sein Arbeitsraum war kleiner als eine Moenchszelle, er selbst eine Spitzweg'sche Figur.  Musik liebte er sehr.  Er war gegenueber allen Leuten wohlwollend, fuer sich benoetigte er nur das Noetigste.  Delikate Blumen pflueckte er zaertlich, nie durfte man in seiner Begleitung eine zertreten oder koepfen.  Behutsam grub er im Walde die Schwaemme aus, an Quell und Bergbach konnte er sich nicht sattsehen.  Im Walde gebot er Schweigen.  Er glaubte an gute und boese Geister, kein Spott eines Freundes vermochte ihn unsicher zu machen.  Manchmal sass er tief versunken, die Haende zum Gebet gefaltet.  Ein unendliches Hin und Her von Glueck zitterte zwischen ihm und der Natur.  Jeder heftigen Bewegung war dieser stille Mann abhold.  In seinen liebevollen kleinformatigen Bildern zwang er die Natur zur Idylle.  Was er tagsueber aufgesogen hatte, malte Hely bei naechtlichem Lampenschein aus innerer Wiederschau heraus.  Sein ganzes Werk scheint ein einziger Hymnus auf die Schoenheit und die unerschoepfliche Fuelle der Natur zu sein.  In der Weihnachtszeit 1929 laehmte ihn ein Schlaganfall, von dem er sich nicht mehr erholte.  Seine lete Ruhestaette fand er im bescheulichen Friedhof von Steinkirchen.  1931 veranstaltete der Kunstverein Rosenheim eine Gedaechtnisausstellung seiner Temperalandschaften.


Source:  Galer Franz Gailer, Frauenchiemsee

Hely (Wilhelm Kronenbitter) 1863-1930 - "Bachleite"Hely (Wilhelm Kronenbitter) 1863-1930 "Simseelandschaft", 1918


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Brigitte Gastel Lloyd