Friedrich August von Kaulbach (2.6.1850 Muenchen - 26.7.1920 Ohlstadt bei Murnau) Sohn des Historienmalers Friedrich Kaulbach und Grossneffe von Wilhelm von Kaulbach. Erste Ausbildung in Hannover bei seinem Vater. Mit 17 Jahren war er bereits technisch so fortgechritten, dass er seinem Vater bei Aufraegen helfen konnte. 1868 Studium in Nuernberg bei August von Kreling und Karl Raupp. 1871 kopierte er in der Dresdner Galerie die alten Meister. Im selben Jahr kommt er nach Muenchen, bezieht ein Atelier in der Schwanthalerstrasse und heiratet. Obwohl er die Akademie mied, fand er schnell Anschluss an die Muenchner Kunstszene. Er malte im Kreise von Wilhelm von Diez, Lenbach und Makart. In dieser Fruehphase Anlehnung an die Neurenaissance; spaeter strebte er nach mehr Realitaetsbezogenheit. 1873/74 reiste er auf Lenbachs Rat nach Italien, um die Venezianer zu studieren. 1877 Antwerpenreise zum Rubens-Jahr mit Gedon, Lenbach und Makart. 1881 malte er fuer einen Muenchner Bierpalast die "Schuetzenliesl", durch die Kaulbach populaer wurde. 1882 Mitglied der Berliner Akademie. In den Jahren 1881-1883 reiste er mehrmals nach Paris, wo er mit Werken von Gustave Courbet konfrontiert wurde. 1886 Adelstitel von Prinzregent Luitpold und Nachfolger des verstorbenen Akademiedirektors Karl Theodor von Piloty. Von diesem Amt trat er jedoch 1891 wieder zurueck, weil es ihm zu zeitraubend war. 1888 Ehrenmitglied der Wiener Akademie. Gabriel von Seidl erbaute ihm in den Jahren 1887-1889 in der Kauflbachstrasse einen prunkvollen Renaissance Palazzo. 1897 heiratete er zum zweiten Mal: die huebsche und beruehmte Geigerin Fride Scotta. Schuf in den Anfangsjahren gelegentlich Arbeiten fuer die Muenchner "Jugend". 1898 portraetierte er Kaiser Wilhelm II. Kaulbach war einer der groessten Muenchner Gesellschaftsmaler seiner Zeit mit Franz von Lenbach. Kam zu einem fuerstlichen Lebensstil und internationalen Ruhm. Konnte sich vor Portraitauftraegen des Adels und der Geldaristokratie kaum retten. War befreundet mit Angehoerigen des bayerischen Koenigshauses, Stuck, Lenbach, Wilhelm Busch, Loefftz, Gabriel von Seidl, Ernst Zimmermann und Olaf Gulbransson. Kam nachweislich mit Richard Wagner zusammen. Vielleicht das kuenstlerisch hoechsstehende Mitglied der Kaulbachfamilie. Kaulbach galt als eleganter Frauenmaler, war aber ebenso ein brillanter Zeichner, Landschafter und Stillebenmaler. Seine modaenen, lyrischen Bildnisse schuf er, seinen Vorstellungen entsprechend, voll Schoenheit und Eleganz. Kaulbach gab sein Bestes in zarten Kinder- und Maedchenbildnissen, wobei die studienhaften Bilder oft besser und frischer wirken. Kaulfbach lehnte das Arbeiten nach Fotos ab. Als Modelle dienten ihm mit Vorliebe seine drei Toechter, die er auf allen Lebensstationen malte. Beeinflusst wurde er auch vom Muenchner Jugendstil, vor allem von seinem Freund Franz von Stuck. Er war ein wichtiges Mitglied der "Allotria". Neben Busch und Oberlaender war Kaulbach der beste Karrikaturist des 19. Jahrhunderts in Deutschland (Fritz von Ostini). Bekannt waren vor allem seine Lenbachkarrikaturen. Friedrich August von Kaulbach bekam mehrere goldene Medaillen auf internationalen Ausstellungen. Seine Bilder sind im Besitz aller fuehrenden Museein Deutschland. Auch in seinem Atelierhaus in Ohlstadt bei Murnau ist heute in kleines Museum unterbracht. Source: Galerie Franz Gailer, Frauenchiemsee |
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