Albert Stagura (1866 Dresden - 1947 Gstadt/Chiemsee)


Albert Stagura (1866-1947) "Schneeschmelze im Chiemgau"


Studium an der Dresdner Akademie bei Leon Pohle und Friedrich Preller d.J. Anregungen durch den Pastellmaler Anton Graff.  1904 Diessen am Ammersee.  Ab 1918 in Muenchen ansaessig.  Verbrachte seit 1926 die Sommermonate in Gstadt und zog 1944 endgueltig dorthin, als sein Atelier in der Schwanthalerstrasse zerbombt wurde.  Stagura erblindet kurz vor seinem Tode.  Titularprofessor des Bayerischen Staates,  Traeger der Silbernen und grossen Goldenen Oesterreichischen Staatsmedaille.  1924 Sammelaustellung im Muenchner Kunstverein.  Neben Oelbildern war vorwiegend das Pastell Staguras Metier.  Das Hauptwerk: Chiemseeansichten und Moorlandschaften, entstand im Chiemgau.  Stagura erreichte meisterhafte Stimmungen mit grosser Virtuositaet und war in seiner Zeit "der" Pastellmaler der Muenchner Schule schlechthin.

Source:  Galerie Franz Gailer, Frauenchiemsee


Albert Stagura (1866-1947) "Chiemseefischer" 1937


Der Kuenstler wurde in all den Jahren, die er am Chiemsee verbrachte, nicht muede,  immer wieder die Fischer bei der Arbeit darzustellen.  Oberflaechlich betrachtet wiederholen sich seine Motive mit den Fischern auf dem See oder am Ufer, beim Netzaufhaengne oder Netzflicken.  Doch jedes dieser vielen Bilder unterscheidet such durch die verschiedenartigen Stimmungen von den anderen.  Einmal ist es das Silbergrau eines sonnigen Morgens, ein andermal das tiefe Blau und Gruen eines foehnigen Mittags.  Es gibt kaum eine atmospaerische Veraenderung im Tagesablauf, die er nicht mit seinen Hunderten von Pastellstiften auf das faserige Papier gebannt haette.  Wie sehr Stagura mit Leib und Seele Maler und Kuenstler war, verdeutlichen seine Worte, die er ein Jahr vor seinem Tod unter den alten Linden auf der Fraueninsel sagte: "So alt wie diese Baeume hier moechte ich gerne werden, aber immer dabei malen duerfen."


Source: Fritz Aigner, Maler am Chiemsee, Prien 1983, Seite 304.


Albert Stagura (1866-1947) "Sommertag am Chiemsee", 1937


Taeglich stand Stagura auch bei windigem Wetter, mit einer Lodenkotze und einem grossen Schlapphut bekleidet, die unvermeidliche Zigarre imMund, vor der Stafflei, um das Gesehene naturgenau wiederzugeben.  Ihn faszinierten immer wieder das Spiel der Wolken, ihre Spiegelung im Wasser oder auf dem Schilf, aber auch der
aufgewuehlte See bei Westwind, wenn schwere dunkle Wolken am Himmel vorueberzogen.  Nur der Kunstmaler Willibald Demmel genoss das Vorrecht, neben ihm malen zu duerfen.  Das altersschwache Fischerboot auf unserem Bild hatte Stagura fuer 30 RM gekauft.  Es diente ihm als Model zu vielen Bildern mit arbeitenden Fischern am Ufer.  Nur wenige Maler beherrschten die perspektivisch einwandfreie Darstellung eines Bootes so meisterhaft wie der "Chiemseemaler" Albert Stagura.

Source: Fritz Aigner, Maler am Chiemsee, Prien 1983, Seite 302



This page is maintained by:
email: Brigitte@qrz.com
Brigitte Gastel Lloyd