Leo von Welden, self-portrait

Biography of
Leo von Welden
 (1899-1967)





Seine Geburtsstadt war Paris. Der Vater lebte dort als deutscher Journalist und Schriftsteller. Leo fand bereits mit 14 Jahren den Zugang zur Pariser Akademie Julian.  Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges wurde die Familie interniert und schliesslich abgeschoben.  In 1919 besuchte er zur weiteren Ausbildung die Knirrschule in Muenchen und studierte von 1920 bis 1925 an der Muenchner Akademie bei den Professoren Angelo Jank und Adolf Schinnerer. Leo's Stil war gepraegt von barocker Fabulierfreude und einer Technik, in der sich Rembrandt-Strich und zeitgenoessische Expression glueckhaft vereinten.

Ab 1925 arbeitete er in Muenchen als freischaffender Kuenstler, u.a. fuer die Zeitschrift "Jugend". In den dreissigerer Jahren galt er duch die Reichskulturkammer als "Entarteter".  Welden diente in beiden Weltkriegen als Soldat und geriet zweimal in Gefangenschaft.

1943, nachdem sein Atelier durch Bomben zerstoert wurde, liess er sich in Bad Aibling nieder und wohnte zeitweise im Leibl-Atelier in der Hofmuehle.  Bedingt durch die Not der Zeit fanden sich die Maler Welden, Hilz, Wennerberg, Urban, und Mueller-Schnuttenbach zusammen und bildeten fuer einige Jahre einen "losen" Malerkreis. Einer gab dem anderen Anstoss, mit etwas Positivem wieder einen Anfang zu machen.

1952 verlegte Welden seinen Wohnort nach Bad Feilnbach mit seiner 2. Frau Jo. Aus seiner 1. Ehe stammte die Tochter Tina.  Auftraege fuer einen Kreuzgang in der Feilnbacher Kirche, einen Tierzyklus in der Feilnbacher Schule und ein Spraffito in der Kirche von Grosskarolinenfeld halfen ihm, seinen bescheidenen Lebensstand zu verbessern.  Was in Feilnach nach 1952 entand, ist Weldens eigentlicher Stil.

Welden war Mitglied der Muenchner Kuenstlergenossenschaft und gehorte dem Verein fuer Originalradierung an.  Sein Oeuvre wurde bei zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt.  Ankaeufe taetigten die Staedtische Galerie und die Staatliche graphische Sammlung in Muenchen und die Staedtische Sammlung von Coburg, Goslar, Rosenheim und Worms.  Der groesste Teil jedoch befindet sich bei seinen unzaehligen Liebhabern. 

Weldens Werk zeichnet sich neben dem vorzueglichen Duktus vor allem durch eine virtuose Sicherheit und vitale Ausdruckskraft aus.  Neben Oelbildern und Mischtechniken war er ein Meister der Graphik.  Liebespaare, Taenzer, Toerkler, Bauern, Don Quichote und Falstaff beherrschten seine Arbeiten.  Im Blickwinkel eines Carl Spitzwegs umreisst er ihre Charaktere und laesst neben scharfer Kritik immer noch einen Schimmer Humor erkennen. 

Von diesem Leo von Welden ist nicht in der Vergangenheit zu sprechen.  Er ist gegenwaertig und wird noch Diskussion sein, wenn manch anderer klingende Name vergessen ist.

Source: Galerie Franz Gailer, Hans Heym, Schoenmetzler's.